Das BR 139 Projekt

Die Baureihe 139 als Modell ist schon fast eine Marktlücke die so mancher Modellbahnhersteller vergessen hat. Abgesehen von der Märklin 139 165-5 in grün (Ep.V), ist mir kein Modell bekannt. So kam ich zum Entschluss mir meine 139 selber zubauen. 

Einige Daten der Baureihe 139

Leistung: 3700 Kw
Geschwindigkeit: 100 km/h (später auf 110 km/h erhöht)
Baujahr: 1959 bis 1965
Anzahl der Loks: 47 Loks * (Stand 2006)
Länge: 16,49 m
Gewicht: 85 Tonnen

* einige Loks der BR 139 wurden als Loks der BR 110 (18 Stück) im Jahre 1993-95 umgebaut.

Der erste gang... (Erster Tag)

Basis war eine Märklin H0 110 (110 217) die zur verkehrsroten 139 309-9 erstrahlen soll. Da die Märklin 110 auch die Öffnung des Bremswiderstandslüfter auf dem Dach besitzt, bieten sich das Modell mit den Klette Lüftern optimal an.

Als erstes habe ich die Lok in alle Einzelteile zerlegt, Scheiben, Griffstangen, Lichtleiter usw. wurden entfernt. Das Fahrgestell wird später mit einem Hochleistungsmotor digitalisiert.

Nachdem ich das leere Gussgehäuse mit Nitroverdünnung im Ultraschallgerät gereinigt habe, folgte eine Reinigung von 3x 20 Minuten in einer Gallseifenlösung bei 80°C. Es sind ca.90 % der alten Farbgebung verschwunden. Nun konnte ich das Gehäuse mit Methylalkohol von Staub und Fett reinigen und zum grundieren vorbereiten.

 

<< Bilder links: Das gestrippte fast blanke Gehäuse meiner zukünftigen BR139.

Der zweite gang... (Erster Tag)

Zum Grundieren benutze ich Mr.Surfacer 500 von Gunze Sangyo. Diese Grundierung spritze ich 2x dünn auf, wobei ich bei Kratzern die Farbe mit dem Pinsel etwas dicker auftrug (wie eine Art Füller). Isolatoren und Dachleitungen habe ich mitlackiert, da diese später mit einem Pinsel gestrichen werden.

Nun wurde die Lok mit ganz feinem Schleifpapier ausgebessert, bis Kratzer und Riefen verschwunden waren.

Zum Schluss wurde die Maschine wieder mit Methylalkohol gereinigt, das keine Fett- und Staubpartikel die nun folgende Lackierung versauen.

 

 

Bilder rechts: Das Gehäuse der BR139 frisch grundiert und geschliffen. >>

Der dritte gang... (Zweiter Tag)

Für den Rahmen der Lok wählte ich "Panzergrau" von Revell Aqua Color (Nr.36178). Die verdünnte ich stark mit Wasser und spritze den Rahmen und die Puffer des Objektes. 

Nachdem die Lok getrocknet war (ca. 20-30 Minuten), habe ich aus Kreppband die Maskierung zum Farbauftrag der roten Farbe erstellt. Wichtig ist, daß die Trennlinie der Farben auf Höhe der Trittstufen zum Führerstand erscheinen soll, da bei Loks in verkehrsroter Farbgebung nicht der ganze Rahmen grau ist.

 

 

<< Bilder links: Der Farbauftrag an den Rahmenteilen und den Puffern.

 

Der vierte gang... (Zweiter Tag)

Nun spritze ich die Lok in der roten Farbgebung (Hansa Airbrush Farbe Nr. 4110050). Dies wiederholte ich dann nach ca. 30 Minuten noch einmal. Auch die Dachleitungen, Hauptschalter und Isolatoren wurden von den Lack überzogen. Die Trennlinie zwischen grau und rot ist genau da wo sie hin sollte (was ein Glück).

Nun legte ich die Lok unter eine Schreibtischlampe und trocknete damit die frische Farbe.

 

 

Bilder rechts: Rot und grau, schmückt die... Lok. >>

Der fünfte gang... (Dritter Tag)

Als nächstes mussten die Lüftergitter abgeklebt werden (auch Malerkrepp). Dieses Lüfterband wurde ebenfalls mit dem grau des Rahmens lackiert. Danach kümmerte ich mich um den Dachaufbau der Lok. Auch hier kam das Grau zum Einsatz.

Nachdem der Lack getrocknet war, konnte ich die Maskierung erntfernen. Nun nahm ich Pinsel und "pinselte" die Dachleitung und Isolatoren in grau. Metalleile wie das Messer des Hauptschalters, Pfeife und die Isolatorspitzen wurden in Aluminiumsilber gestrichen. Der Isolator des Schaltbehälters wurde in braun lackiert.

 

 

<< Bilder links: Silber und grau an Lüftern und Dachausrüstung.

 

Der sechste gang... (Vierter Tag)

Nachdem ich nochmals die Maschine gereinigt habe (Alkohol) *hicks* habe ich den weißen Balken an den Fronten lackiert... (schwerer als gedacht) , da dieser ja in der Mitte geteilt sein muß wegen dem Keks...! Wenn ich nochmal eine verkehrsrote E-Lok baue werde ich auf alle fälle das Ding als Decal anfertigen lassen.

Als nächsten Schritt habe ich dann den Keks und den Cargo Schriftzug angebracht. Auch hier habe ich natürlich (wie soll es anderes sein) ein Schriftzug versaut... (hatte gottseidank noch 6 Stück auf Lager).

Nachdem alles getrocknet war nahm ich Pinsel und "pinselte" die Türgriffe, Trittstufen, Lampenringe und Spritzdüsen in Alusilber. Die UIC Steckdose wurde weiß und das Heizkabel schwarz.

 

Bilder rechts: So langsam erkennt man was es werden soll.  >>

 

Der siebte gang... (Fünfter Tag)

Nun habe ich mich um die Drehgestelle der 139 gekümmert. Erster Arbeitsgang war das entfernen des Indusikastens am Drehgestell 2 (da dieser nur am Drehgestell 1 zufinden ist). Diese wurden erst in grau lackiert und später mit "Flugrost" verfeinert (verschiedene Brauntöne). Nach dem trocknen habe ich den Drehgestellrahmen mit etwas Patina überzogen und trockengemalt.

 

 

<< Die Drehgestelle der BR139.

 

Der achte gang... (Fünfter Tag)

Da die Lok ja nicht irgendeine sein sollte, sondern die 139 309 habe ich mir mal die Beschriftung aufgezeichnet. Nun musste ich nur noch jemanden finden der diese auch auf Decals druckt. Nach kurzer Suche wurde ich auch schon fündig. Andreas Nothaft (www.andreas-nothaft.de) bietet sehr feine individuelle Decals an. Er hat auch das Erstellen des Layouts für mich übernommen. Ohne ihn wäre wohl meine Lok gescheitert.

Bilder rechts: So sah mein Entwurf aus.  >>

 

 

Da heute meine Decals geliefert wurden, habe ich diese auch sofort angebracht. Jetzt hat die Lok einen Namen: 139 309-9. Als nächstes muß ich jetzt den Klarlack auftragen und kann dann mit der Alterung beginnen. Die Stromabnehmer (Einholm mit AS) wurden auch schon bestellt. 

Bilder rechts: Die Maschine ist nun zu 75% fertig.  >>

 

Bericht geht bald weiter !

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